Pressemitteilung # 4 — Erstes Finanzierungsziel erreicht

Trink-Genosse Konfetti

Nummer 4 vom 07.11.2018

Kölner Kneipenprojekt TRINK—GENOSSE erreicht erstes Crowdfundingziel von 25.000 Euro

Köln, 7. November 2018

Drei Wochen nach Beginn seiner Crowdfunding-Kampagne hat das Kölner Projekt TRINK—GENOSSE zur Gründung einer genossenschaftlichen Bar das erste Spendenziel von 25.000 Euro erreicht. Mit dem Geld wollen die Aktivistinnen und Aktivisten eine Bar gründen. Deren genossenschaftliche Bewirtschaftung soll ein Zeichen setzen für demokratische Prozesse, faires Wirtschaften und eine Stadtentwicklung von unten nach oben.

Das Crowdfunding geht noch bis zum 30. November, das neue Ziel heißt 50.000. „Wir wollen die Dinge verändern“, sagt Eli Prehn, eine der Gründerinnen und Gründer, „dafür braucht es nicht nur gute Ideen und Fähigkeiten, sondern auch Gestaltungskraft. Die wird in unserer Gesellschaft leider in Euro gemessen.“ Die Spenden sollen nicht nur in die Gründung der Genossenschaft und die Eröffnung der Bar fließen, sondern auch der Verbreitung der Idee dienen. „Das Projekt ist auf Nachahmung ausgelegt“, heißt es dazu im Videoclip zur Crowdfunding-Kampagne. Gründer Jan Buckenmayer erläutert das: „Unser Vorgehen und unsere Erfahrungen veröffentlichen wir frei zugänglich. Gründungen in anderen Städten wollen wir finanziell und tatkräftig unterstützen.“

Im Zuge des Crowdfundings haben sich bisher gut 80 Spenderinnen und Spender interessiert gezeigt, künftig Mitglied der Genossenschaft zu werden. Für Buckenmayer ein Zeichen, das Hoffnung macht: „Unsere Fähigkeit nicht nur mit zwanzig, sondern auch mit hundert Menschen gute Entscheidungen zu treffen wird die demokratische Kraft unserer Idee beweisen.“ Die Ideen dafür stammen aus verschiedenen professionellen Bereich, in denen Menschen gemeinsam und ko-kreativ an einem Projekt arbeiteten. Buckenmayer ergänzt: „Das sind hundert Menschen, die nach Hause gehen und gute Erfahrungen mit demokratischem Verhandeln gemacht haben.“

Auch das Crowdfunding selbst begreifen die künftigen Genossinnen und Genossen als demokratische Abstimmung über ihre Idee – und können über das bisherige Ergebnis zufrieden sein. „Das Zusammenleben und das Zusammenarbeiten von Vielen und Vielseitigen hat in der letzten Zeit ja einige Rückschläge erleben müssen“, sagt Prehn mit Blick auf aktuelle und jüngere politische Krisen. „TRINK—GENOSSE ist unsere Antwort darauf. Und mit der können sich offenbar auch viele andere identifizieren.“

Alle Interessierten möchten Prehn, Buckenmayer und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter zum Gespräch einladen. In Köln sind noch bis Ende November jeden Donnerstag offene Treffen zum Kennenlernen geplant. Die jeweiligen Veranstaltungsorte werden online bekannt gegeben. Für Nicht-Kölner gibt es online die Gelegenheit das Projekt und die Menschen dahinter kennenzulernen: „Jede und jeder von uns steht mit Mailadresse auf unserer Webseite und Telefonnummern sind auch schnell ausgetauscht. Wir freuen uns auf ein gutes Gespräch“, verspricht Buckenmayer.

TRINK—GENOSSE ist ein Projekt zur Gründung einer genossenschaftlichen Bar. Genossinnen und Genossen entscheiden in einem ständigen demokratischen Prozess über sich und ihre Bar. Die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten wollen sie dabei für wechselnde gemeinsame Projekte und Aktionen flexibel nutzen. Die Bewirtschaftung soll nicht Gewinnmaximierung zum Ziel haben, sondern nachhaltig und fair sein. Der Gewinn soll außerdem Gründungen in anderen deutschen und europäischen Städten unterstützen. Jede und jeder Interessierte in Köln und anderswo kann Mitglied der Genossenschaft werden.